Reduzierung des ökologischen Fußabdrucks bei Immobilien

11
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December
2024
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Erfahren Sie, wie nachhaltige Gebäudesanierung den ökologischen Fußabdruck reduziert, Energieeffizienz steigert und Ressourcen schont – von Dämmstoffen bis hin zu modernisierten Heizsystemen.

Sanieren einer Immobilie

Die Sanierung einer Immobilie bietet nicht nur die Chance, Energieeffizienz und Wohnkomfort zu steigern, sondern auch den ökologischen Fußabdruck von Immobilien zu minimieren. Eine zentrale Frage, die sich Eigentümer stellen sollten: Was sollte jedenfalls erneuert werden und was kann erhalten bleiben?
Denn: Alles, was nicht entsorgt wird, muss nicht neu produziert werden. Stattdessen kann vieles repariert, renoviert oder wieder instand gesetzt werden – ein Ansatz, der nicht nur Ressourcen, sondern auch Kosten spart.

Thermische Sanierung: Ressourcenschonend und effektiv

Wenn die Bausubstanz einer Immobilie intakt ist, muss sie in den meisten Fällen nicht wesentlich verändert werden. Damit erreicht man das Ziel, den Energieverbrauch der Immobilie zu senken – und das so ressourcenschonend wie möglich.
Hierbei spielt die Wahl der Dämmstoffe eine entscheidende Rolle.

Dämmstoffe: Wahl der richtigen Materialien

Dämmstoffe beeinflussen sowohl die Energieeffizienz als auch die Umweltbilanz von Immobilien. Die vielfach eingesetzten mineralischen Dämmstoffe wie Glas- und Steinwolle haben wegen ihrer energieaufwändigen Herstellung und eingeschränkten Recyclingfähigkeit gravierende Nachteile.

Organische Dämmstoffe, darunter Holzfaser, Zellulose oder Hanf, bieten hingegen eine nachhaltige Alternative. Zellulose wird beispielsweise aus recyceltem Altpapier gewonnen und verfügt über hervorragende Wärmedämmungseigenschaften. Auch Materialien wie Schilf, Seegras, Jute, Kork oder Schafwolle kommen immer häufiger zum Einsatz.

Ein besonders interessantes Beispiel ist die Hanf-Dämmung: Hierfür werden Fasern aus THC-armen Hanfsorten genutzt, die weltweit verfügbar sind. Wichtig zu beachten ist bei der Dämmung der sogenannte Taupunkt – die Stelle, an der warme und kalte Luft aufeinandertreffen. Eine unzureichende Planung kann den Taupunkt ungünstig verändern und die Bausubstanz der Immobilie schädigen.

Statik und Dämmung: Ein Balanceakt

Die Kombination aus Dämmung und statischen Anforderungen stellt bei Immobilien eine besondere Herausforderung dar. Je schwerer ein Dämmstoff, desto schlechter isoliert er, umso besser erfüllt er allerdings statische Funktionen. Daher wird bei Neubauten häufig auf zweischalige Konstruktionen gesetzt: Eine Schale übernimmt die statische Funktion, die andere die thermische Isolierung. Ziegel gelten hier als guter Kompromiss.

Gebäudetrocknung: Schutz von Keller und Dach

Ein weiterer zentraler Aspekt ist die Trocknung des Gebäudes, insbesondere die Kapillarfeuchtigkeit, die aus dem Boden durch Mikrorisse ins Mauerwerk eindringt. Maßnahmen wie Sperrhorizonte aus Stahlplatten oder Epoxidharzinjektionen verhindern das Aufsteigen der Feuchtigkeit. Allerdings sind diese Eingriffe aufwendig und kostenintensiv und können, insbesondere bei älteren Immobilien, das über Jahrzehnte entstandene Gefüge des tragenden Mauerwerks verändern und damit zu statischen Problemen führen.

Modernisierung der Heizsysteme

Die Optimierung der Heizungstechnik bietet erhebliches Potenzial zur Reduzierung des Energieverbrauchs von Immobilien. Wichtige Maßnahmen sind:

  • Austausch alter Steigleitungen
  • Einbau von Fußbodenheizungen
  • Umstellung auf moderne Heizsysteme wie Wärmepumpen oder Biomasse-Heizungen (z. B. Pellets, Hackschnitzel)

Fenster und Türen: Effizienz durch Erhalt

Fenster und Türen machen bei älteren Immobilien oft ein Drittel der Außenwandfläche aus – ein wichtiger Faktor bei der Sanierung. Alte Kastenfenster weisen deutlich schlechtere U-Werte auf als sanierte oder moderne Kastenfenster. Kunststofffenster hingegen sind keine nachhaltige Wahl und in vielen Wiener Schutzzonen sogar untersagt.

Seit der Altstadterhaltungsnovelle von 1972 kann die Stadt Wien Schutzzonen unabhängig vom Denkmalschutz ausweisen. In diesen Zonen oder bei Gebäuden, die vor 1945 errichtet wurden, ist der Austausch von Fenstern anzeigepflichtig. Es dürfen keine Plastikfenster eingebaut werden, um das charakteristische Stadtbild zu bewahren.

Abfallmanagement: Nachhaltigkeit auf der Baustelle

Bereits während der Bauphase kann durch konsequente Mülltrennung und Wiederverwertung von Bauabfällen der ökologische Fußabdruck von Immobilien minimiert werden. Eine lückenlose Dokumentation ist dabei laut Bauordnung verpflichtend.

Fazit: Ganzheitlich nachhaltig planen

Eine umweltfreundliche Sanierung von Immobilien erfordert eine sorgfältige Planung und eine Balance zwischen Erhalt und Modernisierung. Dämmstoffe, Feuchtigkeitsschutz und Heizsysteme sind dabei entscheidende Aspekte, um Energieeinsparungen zu maximieren und die Lebensdauer der Immobilie zu verlängern.

Die nachhaltige Sanierung reduziert nicht nur den ökologischen Fußabdruck, sondern steigert auch den langfristigen Wert der Immobilie – ein Gewinn für Eigentümer und die Umwelt.

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